Studie Transformationsstrategien: Mit besseren Rahmenbedingungen in Deutschland und NRW Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität stärken

17 Dez 2024
 

NRW Rund 100 Vertreterinnen aus Finanz- und Realwirtschaft, aus Politik und Verwaltung waren am 16. Dezember der Einladung zum Jahreskongress der Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW nach Düsseldorf gefolgt. Vorgestellt wurde dabei u.a. die vom NRW-Wirtschaftsministerium beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Auftrag gegebene Studie „Der Industriestandort Deutschland in Zeiten der Dekarbonisierung: Vergleich der Transformationsstrategien zwischen USA, EU und Deutschland“, über die eine prominent besetzte Teilnehmerrunde diskutierte.

im Bild (v.l.): Christian Otto, Präsident der Bundesbank, Christin Schack, Managing Director Central Europe at 3M, Moderator Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der ZENIT GmbH und aktueller Sprecher der deutschen Finanzplatzinitiative Germany Finance, Gabriela Pantring, stellv. Vorsitzende des Vorstands NRW.BANK, Pablo Hofelich, Vertriebsvorstand 2G Energy AGNRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des Aufsichtsrats der KIRCHHOFF Automotive AG und Präsident der Landesvereinigung der Unternehmerverbände NRW sowie IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther

Presseinformation des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW:

Ministerin Neubaur: Mutige Reformen sind der Schlüssel zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts. Mehr Kapital für klimafreundliche Investitionen mobilisieren

Deutschland gehörte im internationalen Standortvergleich jahrelang zu den führenden Ländern. Doch die gute Positionierung ist aktuell in Gefahr. Globale Herausforderungen wie Digitalisierung, demografischer Wandel, Dekarbonisierung und De-Globalisierung treffen Deutschland als klassisches Industrieland besonders. Das ist das Ergebnis einer vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen beim Institut der deutschen Wirtschaft beauftragten Studie. In Nordrhein-Westfalen sind mit rund 80 Mrd. EUR pro Jahr bis 2045 besonders hohe Investitionen in die Dekarbonisierung notwendig. Aufgrund seines hohen Industrieanteils entspricht das 30 Prozent aller Investitionen in Deutschland im Vergleich zu einem Anteil von 21 Prozent am Bruttoinlandsprodukt.

Dass Wachstum und Klimaschutz aber keine Gegensätze sein müssen, sondern einander befördern können, zeigt der US-amerikanische Inflation Reduction Act. Steuergutschriften, wie der Investment Tax Credit und der Production Tax Credit, machen Investitionen in Klimaschutz auf einfache und unbürokratische Weise rentabel.

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität gehen Hand in Hand. Deutschland kann in vielen Bereichen der klimaneutralen Industrieproduktion sowie bei Umwelt- und Klimaschutzgütern Weltmarktführer werden – oder bleiben. Der von mir vorgeschlagene „Investitions-Booster“ kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, denn er würde mehr privates Kapital für klimafreundliche Investitionen mobilisieren. Der Vorteil von Steuergutschriften liegt in ihrer Einfachheit und besseren Planbarkeit für Investorinnen und Investoren. Mutige Reformen sind der Schlüssel zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts!“

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft: „Industrie und Mittelstand in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen brauchen eine Wachstums- und Investitionsstrategie für die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Diese Strategie muss im Kern dazu führen, dass erheblich mehr an privatem Kapital mobilisiert wird. Hierzu brauchen wir deutlich bessere finanzielle Anreize und stabilere Rahmenbedingungen.“

Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der ZENIT-GmbH und Sprecher von Germany Finance: „Die Transformation von Finanz- und Realwirtschaft ist bereits in vollem Gange. Digitalisierung und Dekarbonisierung lösen nicht nur große Investitions- und Finanzierungsbedarfe aus. Sie zwingen Banken, Kreditwirtschaft und Unternehmen zu einer disruptiven Anpassung ihrer Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle. Dem Finanzsektor kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu. Haftungsfreistellungen und Garantien können helfen, die Finanzierung wichtiger Transformationsvorhaben zu ermöglichen.“

Gemäß den Ergebnissen der Studie sollte eine Investitionsagenda für den Standort Deutschland mehrere Reformen kombinieren:

  • Steuerliche Investitionsanreize und Fördermittel
  • Reduzierung von Bürokratie
  • Beschleunigung der Digitalisierung in der Verwaltung
  • Vollendung der europäischen Kapitalmarktunion
  • Stärkung der Fachkräftebasis
  • Verstärkte Investitionen in die Infrastruktur

Hintergrund

Die Studie „Der Industriestandort Deutschland in Zeiten der Dekarbonisierung: Vergleich der Transformationsstrategien zwischen USA, EU und Deutschland“ wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW, Köln) im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW in Partnerschaft mit Germany Finance erstellt. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Jahreskongress der Initiative Fin.Connect.NRW am 16. Dezember 2024 in Düsseldorf präsentiert.

Germany Finance ist die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Finanzplätze, einem informellen Zusammenschluss deutscher Finanzplatzinitiativen aus Berlin, Frankfurt, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Stuttgart. Ihr Ziel ist es, die Attraktivität und Vielfalt des Finanzplatzes Deutschland zu erhöhen und zu kommunizieren.

Fin.Connect.NRW ist ein vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziertes Kompetenzzentrum, das sich mit der Finanzierung der digitalen und nachhaltigen Transformation beschäftigt, Lösungsvorschläge insbesondere für den Mittelstand initiiert und vermittelt, Finanz- und Realwirtschaft vernetzt und Projekte anstößt. Fin.Connect.NRW wird getragen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit seiner wissenschaftlichen Kompetenz, der ZENIT GmbH mit ihrer Innovations-, Transformations- und Netzwerkkompetenz sowie der IHK NRW mit ihrer beruflichen Bildungs- und Qualifizierungskompetenz.

Hier gehts zur Studie.

ZENIT GmbH
Bismarckstraße 28
45470 Mülheim