Frankfurt am Main Frankfurt erhält den Zuschlag für das neue International Sustainability Standards Board, das zukünftig globale Mindeststandards im Bereich der finanziellen Nachhaltigkeitsberichterstattung setzen soll: In Frankfurt werden der Sitz des Boards und das Büro des Chairs angesiedelt. Neben Frankfurt wird Montreal wichtige Funktionen des ISSB bereitstellen.
Ein weiteres Büro im asiatisch-pazifischen Raum wird den globalen Fußabdruck des ISSB unterstreichen und einen vertieften Austausch und konstruktive Zusammenarbeit mit den jeweiligen regionalen Stakeholdern ermöglichen. Dies wurde heute auf der COP 26 verkündet und stellt einen wichtigen Schritt dar, um der globalen Herausforderung für mehr Nachhaltigkeit zu begegnen. Das ISSB wird unter dem Dach der International Financial Reporting Standards Foundation (IFRS Stiftung) geschaffen und internationale Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen erarbeiten.
Die offizielle Bewerbung Frankfurts war im September koordiniert von der Value Balancing Alliance, Frankfurt Main Finance und der Wirtschaftsförderung Frankfurt eingereicht worden. Die Bewerbung war daneben durch Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, den hessischen Ministern Tarek Al-Wazir und Michael Boddenberg sowie vom Wirtschaftsdezernenten der Stadt Frankfurt unterzeichnet worden. Sie fand mehr als 180 namhafte Unterstützer aus Politik, Finanzwirtschaft, Industrie, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Die Unterstützung auf öffentlicher Seite reichte von der Europäischen Kommission, über die Europäische Zentralbank (EZB) und Mitgliedern des Europäischen Parlaments bis hin zur Stadt Eschborn.
Auch die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), sowie namhafte Verbände wie der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie), die BDA (Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände), das Deutsche Aktieninstitut (DAI), der BVI (Deutscher Fondsverband), der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) und das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) gehören zu den Unterstützern der Frankfurter Bewerbung. Dabei sind auch zahlreiche Unternehmen, die den Finanzplatz und die deutsche Wirtschaft in ihrer gesamten Breite repräsentieren. Alle Seiten haben auch zum Konzept für die Anschubfinanzierung des ISSB beigetragen.
Die Berichterstattung von Unternehmen über Nachhaltigkeitsaspekte gewinnt zunehmend an Bedeutung und verlangt nach international akzeptierten Berichtsstandards. Die IFRS Stiftung ist eine gemeinnützige private Organisation, die mit dem Ziel gegründet wurde, hochwertige, verständliche, durchsetzbare und weltweit anerkannte Rechnungslegungsstandards – die IFRS-Standards – zu entwickeln. Mit der Gründung des International Sustainability Standards Board (ISSB) will die IFRS-Stiftung der wachsenden Bedeutung einer einheitlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen Rechnung tragen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz: „Der Weltklimagipfel führt uns gerade noch einmal vor Augen, Klimaschutz ist die größte globale Herausforderung unserer Zeit. Geld in nachhaltige Finanzprodukte und klimafreundliche Investitionen zu lenken, ist ein wesentlicher Baustein für erfolgreichen Klimaschutz. Bei dieser Großaufgabe wird Frankfurt jetzt endgültig zum Global Player. Die Entscheidung für Frankfurt ist ein Erfolg für den Finanzplatz Deutschland. Das Ergebnis unterstreicht auch die Stärke unserer Sustainable Finance Strategie. Wir treiben das Thema Nachhaltigkeit im Finanzmarkt kraftvoll voran. Der Zuschlag für Frankfurt ist ein zusätzlicher Ansporn, diese Transformation zu forcieren.“
Christine Lambrecht, Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz: „Das Thema Nachhaltigkeit ist aus Wirtschaft und Finanzindustrie nicht mehr wegzudenken. Die Entwicklung von einheitlichen globalen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist da nur folgerichtig. Ich freue mich, dass Deutschland hierbei mit dem Finanzplatz Frankfurt eine führende Rolle einnehmen wird.“
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier: „Die Frankfurter Bewerbung war eine geschlossene Teamleistung. Bund, Land, Kommunen und zahlreiche private Akteure haben an einem Strang gezogen. Der Zuschlag für Frankfurt stärkt die internationale Bedeutung unseres wichtigsten Finanzplatzes und damit auch Hessens. Ich danke allen, die unsere Bemühungen unterstützt haben, und der IFRS Foundation, die dies mit ihrer Entscheidung honorierte. Ich bin überzeugt: Frankfurt und Hessen werden dem ISSB und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Heimat bieten.“
Hessens Finanzminister Michael Boddenberg ergänzt: „Der heutige Tag ist ein guter Tag – und zwar sowohl für Frankfurt als auch für die Weiterentwicklung internationaler Standards bei der Berichterstattung der Unternehmen zur Nachhaltigkeit. Frankfurt wird die Finanzmetropole sein, von der aus die globalen Berichtsstandards für Nachhaltigkeitsaspekte geprägt werden. Ein Beleg für die Vorreiterrolle Frankfurts beim Zukunftsthema nachhaltige Finanzwirtschaft. Für das ISSB ist Frankfurt die ideale Wahl – an einem Finanzplatz mit globaler Bedeutung, der zudem das Tor zur größten europäischen Volkswirtschaft ist. Die Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung hier und damit nahe an weltweit führenden Wirtschaftsunternehmen zu entwickeln, bietet die besten Voraussetzungen für den Erfolg der künftigen Arbeit des ISSB.“
Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: „Der Finanzplatz Frankfurt hat heute einen weiteren großen Schritt gemacht auf dem Weg, ein führender Standort für nachhaltige Finanzen zu werden. Das neue ISSB wird Frankfurts internationale Rolle weiter stärken. Ehrgeizige Nachhaltigkeitsstandards für Unternehmen sind unerlässlich, um Kapitalströme zukunftsfähig auszurichten – weg vom klimaschädlichen hin zum nachhaltigen Wirtschaften. Die Landesregierung setzt sich bereits seit Jahren dafür ein, das Thema Sustainable Finance in Frankfurt zu stärken und sieht sich durch die heutige Entscheidung bestätigt.“
Oberbürgermeister Peter Feldmann für die Stadt Frankfurt: „Es ist ein toller Erfolg für Frankfurt, dessen internationale Bedeutung als Finanzplatz mit dieser Entscheidung noch einmal zunimmt. Und nicht nur das. Was mich besonders freut: Die Rolle unserer Stadt als Standort für Innovation und Nachhaltigkeitsthemen wird damit weiter gestärkt.“
Adnan Shaikh, Bürgermeister der Stadt Eschborn: „Die Stadt Eschborn begrüßt die Entscheidung des ISSB für die Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. Unsere dynamische und wirtschaftlich starke Region setzt Maßstäbe im Bereich der Nachhaltigkeit, das wird durch die Ansiedlung unterstrichen!“
Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, als diesjähriger Federführer der „Deutschen Kreditwirtschaft“ (DK): „Die Deutsche Kreditwirtschaft begrüßt die Entscheidung, dass der Sitz des ISSB am Finanzplatz Frankfurt liegen soll. Internationale Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung stellen Vergleichbarkeit und Akzeptanz sicher und sind daher von großer Bedeutung.“
Georg Lanfermann, Präsident Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC): „Als deutscher Standardsetzer begrüßen wir ausdrücklich die Ansiedlung des ISSB in Frankfurt. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu weltweit konsistenten Nachhaltigkeitsberichtsstandards für die global tätige europäische Wirtschaft.“
Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts (DAI): „Ich begrüße, dass Frankfurt den Zuschlag für den Sitz des ISSB erhalten hat. Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit hat eine hohe Relevanz für den Kapitalmarkt. Der Erfolg der Bewerbung Frankfurts ist auch dem großen Engagement der börsennotierten Unternehmen zu verdanken.“
Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): „Frankfurt ist eine exzellente Wahl: Ein Finanzplatz im Herzen Europas, mit dem Flughafen gut angebunden, ein Standort vieler Institutionen wie der EZB und EIOPA. Ideale Voraussetzungen, um schlüssige internationale Standards für eine nachhaltige Finanzwirtschaft zu entwickeln.“
Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Vorstands des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW): „Wir begrüßen sehr, dass das internationale Standardsetting Board für Nachhaltigkeit nach Europa kommt. Eine globale Welt braucht globale Standards. Der internationale Finanzplatz Frankfurt ist ein guter Ort, um das NFI-Reporting weiterzuentwickeln.“
Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI: „Die deutsche Fondsindustrie heißt das ISSB in Frankfurt herzlich willkommen. Die Entscheidung stärkt den Finanzplatz im Wettbewerb mit anderen Städten. Als Stimme der Investoren haben wir schon immer auf die Notwendigkeit globaler Standards hingewiesen und die Verkündung der Standortfrage auf der Klimakonferenz in Glasgow unterstreicht die internationale Dimension.“
Christian Heller, CEO der Value Balancing Alliance e.V.: „Die aktuellen Diskussionen bei der Weltklimakonferenz zeigen: Mehr Verbindlich- und Vergleichbarkeit ist notwendig, insbesondere bei Messung und Transparenz der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen. Wir begrüßen die breite Unterstützung für die IFRS Foundation zur Entwicklung einer global einheitlichen Basis für die Berichterstattung wie zuletzt durch die G20. Wir freuen uns über die Entscheidung der IFRS Trustees, das ISSB Board in der Mitte Europas anzusiedeln. Dies wird die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure stärken.“
Gerhard Wiesheu, Präsident der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass der Finanzplatz Frankfurt am Main der Sitz des neuen International Sustainability Standards Boards wird und die Jury somit ganz offensichtlich von seinen vielen Vorzügen überzeugen konnte. Mein Dank geht an die zahlreichen hochkarätigen Unterstützer der Bewerbung. Sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welchen enormen Rückhalt der Finanzplatz genießt.“
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