Germany Finance
Konsolidierung im deutschen Bankensektor im Jahr 2019
Die Konsolidation im deutschen Bankensektor wurde 2019 fortgesetzt. Im Laufe des Jahres verringerte sich die Gesamtzahl der Kreditinstitute um 66 auf 1.717. Dies ist ein Rückgang von 3,7 % gegenüber minus 2,2 % im Vorjahr. Obwohl sich der Rückgang der Anzahl der Institute im Jahr 2018 verlangsamte, da sich international operierende Banken zum Zweck des Brexit umsiedelten, wurde die rückläufige Entwicklung nun wieder durch zahlreiche Schließungen bzw. Umwandlungen von Zweigstellen britischer Wertpapierhandelsbanken verstärkt.
Nachdem die Zahl der inländischen Filialen von 2.239 Filialen im Jahr 2018 weiter zurückgegangen war, ging sie 2019 erneut um 1.220 bzw. 4,4 % auf 26.667 zurück. Dazu gehören klassische Niederlassungen und Standorte mit Selbstbedienungsterminals und persönlicher Beratungsmöglichkeit. Reine Selbstbedienungsterminals sind in diesen Kennzahlen nicht enthalten. In der Gesamtheit ist in allen Sektoren des Kreditgewerbes die Anzahl der Filialen zurückgegangen. Diese Entwicklung spiegelt die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Vertriebskanäle wider, die auf immer mehr Online-Besuche und Maßnahmen zur Kostensenkung zurückzuführen sind. „Der Konsolidierungsprozess im deutschen Bankensektor und die Reduzierung des Filialnetzes haben sich 2019 fortgesetzt. Dies zeigt, dass die Banken aktiv auf den harten Wettbewerb und das geänderte Kundenverhalten reagieren“, sagt Bundesbankvorstand Prof. Dr. Joachim Wuermeling zu der Entwicklung. „Dieser Prozess ist aus wirtschaftlichen Gründen notwendig.“
Mehr Auslandsfilialen im Zuge der Brexit-Vorbereitung
Bis Ende 2019 hat sich die Zahl der in Deutschland registrierten Tochtergesellschaften deutscher Banken von 97 auf 92 verringert. Die Anzahl der Tochtergesellschaften der großen deutschen Banken blieb mit 67 (minus 1) relativ stabil, während die Regionalbanken ihre ausländischen Standorte um 4 auf 11 Tochtergesellschaften reduzierten. Dagegen hat sich die Anzahl der Filialen deutscher Kreditinstitute im Ausland im vergangenen Jahr um 25 auf 251 deutlich erhöht (plus 11,1 %). Das Wachstum hängt mit dem bevorstehenden Brexit zusammen: Einige international tätige Banken haben ihren europäischen Hauptsitz nach Deutschland verlegt und Filialen eröffnet – hauptsächlich in anderen europäischen Ländern. Von allen Auslandsniederlassungen befinden sich fast drei Viertel und etwas weniger als die Hälfte der ausländischen Tochtergesellschaften in Europa, hauptsächlich in EU-Ländern.
Quelle: Deutsche Bundesbank, vollständig nachzulesen unter: https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/bankstellenentwicklung-im-jahr-2019-829764